Irgendwann musste es dann tatsächlich noch so weit sein. Die lange Siegesserie der Kagler ist beendet. Es waren allen klar, dass die Auswärtsspiele gegen Zeschdorf immer schon schwer waren und man investieren musste, um zu gewinnen. Doch das reine Wissen darum reichte nicht aus. Es wurde nicht entsprechend darauf reagiert.
Müde, blutleer, unengagiert, uninspiriert - alles Eigenschaften, die an diesem Tag auf die Kagler Herren zutrafen. Der abstiegsbedrohte SV Zeschdorf nahm beide Hände in die Hand und präsentierte sich fokussiert und konzentriert. Das zeigte sich an der schnellen Führung durch Lucas Härke, die Marius Fechner allerdings schnell ausgleichen konnte. Davon ließen sich die Gastgeber aber nicht beirren. Sie spielten konsequent weiter nach vorn. Besonders der einzige Zeschdorfer Stürmer Franz Kemmel brachte die SG immer wieder in die Bredouille. Seine drei Treffer sind Ausdruck dessen. Die Zeschdorfer spielten das, was Kagel gern spielt: Auf die Fehler des Gegners hoffen (und die gab es an diesem Sonntag zuhauf), schnell umschalten, sicher durchs Mittelfeld kombinieren und zum Abschluss kommen. Die Kagler hatten an dem Tag nichts dagegen zu setzen. Zum Ende der Partie kamen sie für ca. 10 Minuten in ihr Spiel, machten auch zwei Tore (Paul Bohne und Ricardo Herdam) und hatten noch ein paar Torchancen (z.B. Sören Kriehmig nach Hereingabe von Fechner oder Fechner nach einem Pass von Tobias Rischk). Das reichte aber mitnichten gegen stabile Zeschdorfer. Die Gastgeber behielten zu Recht die drei Punkte zu Hause. Die gelb-rote Karte für Jean-Pierre Laaser kann symbolisch für die Partie stehen. Kagel lamentierte mit sich und dem Schiri und war nicht bei der Sache. So konnte man definitiv nicht in Zeschdorf bestehen.
Das Tor von Paul Bohne war dann aber doch ein Grund zur Freude. Der sich verabschiedende Verteidiger der Kagler war nach einem geklärten Ball zur Stelle und schoss aus 40 Metern eine Bogenlampe in den Knick.
Im letzten Heimspiel gegen Borussia Fürstenwalde (22.6, 15 Uhr Mannipark) tritt die SG nun noch einmal gegen einen direkten Tabellennachbarn an und kann diesen überholen. Wenn das gelänge, landeten die Kagler auf einem versöhnlichen siebten Tabellenrang, der nach der vergurkten Hinrunde und einer bärenstarken Rückrunde (trotz Ausfall in Zeschdorf) adäquat wäre. Sie haben es in der eigenen Hand, der Mannipark wird sicher noch einmal gut gefüllt sein und Paul Bohne soll ein Abschied mit Sieg bereitet werden.
SV Zeschdorf
SG Lichtenow/Kagel e.V.
Kreisliga Mitte · 29. Spieltag