Es war ein Spiel nachdem viele Fragezeichen auf den Köpfen der Kagler vorhanden waren: Wie konnte das Spiel verloren werden? Diese Frage geisterte den Spielern hauptsächlich durch den Kopf.
Es war ein kurioses Spiel, das zunächst sehr bescheiden anfing. Kagel war zu Beginn gar nicht da, bis zum ersten Tor durch den SVM hatten die Kagler gefühlt nicht einmal den Ball am Fuß. Keine Körperspannung, nur Begleitschutz leisteten die Gäste bis zum Treffer der Gosener. Das Tor fiel nach einer gefährlich hineingetretenen Ecke, die wohl am langen Pfosten auch ohne die letzte Berührung durch Ben Heiligendorf hineingegangen wäre.
Das Gegentor war ein Signal - für die Kagler. Nun nahmen sie das Spiel an und übernahmen das Zepter. Gewonnene Zweikämpfe, kluge Pässe, variables Spiel und Torgefahr - all das war nun bei den Kaglern zu beobachteten. In dieser Phase zeigten die Kagler eine starke spielerische Leistung, die immer wieder zu gefährlichen Situationen im Gosener Sechzehner führten. Der einzige Vorwurf ist der, dass die Kagler zu wenig Ertrag herausarbeiteten. Angelo Barow und Stephan Schindler konnten jeweils nach Vorlage Marius Fechners ein Tor markieren und so für die dem Spielverlauf dann entsprechende Führung sorgen. Barow und Schindler hätten aber beide noch mehr Tor erzielen müssen, sehr gute Torchancen ließen sie in ungewohnter Weise liegen. Und so kam es, wie es kommen muss im Fußball. Die Kagler fingen quasi mit dem Halbzeitpfiff das Gegentor. Wieder nach einer Ecke war Christopher König im Zentrum zur Stelle und war schneller am Ball als sein Gegner Tobias Rischk. Somit stand es zur Halbzeit 2:2 statt 1:5.
Diese Tatsache hätte Motivation genug sein müssen für die Kagler, doch was in der zweiten Halbzeit vonstatten ging, ist schwer zu erklären. Die Kagler stellten das passsichere Kombinationsspiel weitestgehend ein und versuchten mit der Brechstange zum Erfolg zu kommen. Es fehlte nun Struktur im Kagler Spiel und das spielte dem SVM in die Hände, die nun ihr schnelles Umschaltspiel über ihre flinken Außenspieler forcieren konnten. Hinten stand Kagel zunehmend offen und unsicher. Zeitgleich ging nach vorn nicht mehr viel, vieles war nur noch Stückwerk.
Die Gosener konnten ein Zwei-Tore-Polster erarbeiten. Kurz nach dem Elfertreffer von König zum 4:2 hatte Schindler die Riesenchance zum Anschlusstreffer, aber er schoss über den Querbalken. Einmal konnte Schindler dann doch noch treffen: Barow konnte sich einmal durchsetzen, brach durch die Gosener Abwehrreihe und spielte klug quer auf Schindler, der nun netzte. Jetzt warf Kagel noch einmal alles nach vorn, riskierte Konter der Gosener und blieb aber vorne zu ungefährlich - die Luft war raus.
So blieb es ein bitteres Spiel für die Kagler. In der ersten Halbzeit hätte man den Sack zumachen können, doch ließen sie Gosen leben und diese nutzten ihre Chance in Halbzeit zwei.
Die Mannis verpassen damit den Sprung auf Platz 3 und die Gosener können sich etwas Luft verschaffen und klettern aus dem Tabellenkeller hoch.
Das nächste Spiel gibt es für die Kagler dann zu Hause gegen Preußen Bad Saarow II. Ein Gegner, der den Kaglern liegt, die aber auch immer für Überraschungen gut sind. Die Blau-Gelben müssen also auf der Hut sein. Anpfiff im Mannipark ist am 23.11.2019 um 14 Uhr.
SVM Gosen
SG Lichtenow/Kagel e.V.
Kreisliga Mitte · 11. Spieltag