Groß Rietz gegen die SG Lichtenow/Kagel - das bedeutete in der Vergangenheit stets ein heißer Tanz. Das liegt vor allem daran, dass die Teams in etwa gleich stark sind und sich auf Augenhöhe begegnen. Die Tabellenpositionen der letzten Jahre bilden das ebenfalls ab. Außerdem sind es zwei Mannschaften, die über eine mannschaftliche Geschlossenheit zum Erfolg kommen. Sicherlich haben beide Seiten auch herausstechende Einzelkönner, doch letztlich entscheidet an einem Spieltag wie gut das Team funktioniert hat. Beide Mannschaften agieren nicht gerade zimperlich, es geht ordentlich zur Sache in den Zweikämpfen, was aber im Prinzip nur ein Ausdruck des jeweiligen Ehrgeizes ist. Nach dem Spiel kann man dann dennoch zusammen entspannt über das Spiel und andere Dingen sprechen.
So sollte es auch in diesem Aufeinandertreffen sein, das als Nachholspiel angesetzt war, nachdem der reguläre Termin wegen des Starkregens nicht wahrgenommen werden konnte.
Kagel kam gut ins Spiel. Sie standen hinten stabil und konnten viele Angriffe der Rietzer spätestens in der Dreier-Abwehr abfangen. Kagel überließ den Gastgebern weitestgehend den Ball und wartete auf deren Fehler im Spielaufbau, die dann kamen. Besonders Fabian Walkowiack konnte den Gegner gut unter Druck setzen und so Fehler erzwingen. Wenn die Kagler dann den Ball eroberten, ging es wie gewohnt überfallartig Richtung Rietzer Tor. Mit wenig Ballkontakten und cleveren Zuspielen in die Spitze und über die Außen erarbeitete man sich Chancen. Leider wurden diese nicht genutzt. Allein Marius Fechner und Angelo Barow liefen mehrmals aufs Eiche-Tor zu, doch fanden mit ihren Abschlüssen nicht den Weg ins Tor. Das Kagler Tor erzielte erneut Justin Scholz. Der Jungspund erzielte die Kagler Führung mit einem seiner gefährlichen, präszise und hart getretenen Freistöße.
Die Kagler verwalteten die Führung gut: Sie standen hinten kompakt und sicher und leisteten sich keine Fehler. Wenn Rietz mal gefährlich wurde, waren es eher Fernschüsse. Man hielt sie gut weg vom eigenen Sechzehner. Vom Ergebnis her hätte es in Halbzeit zwei schon längst höher stehen können. Fabian Walkowiack scheiterte knapp an dem Querbalken und über die Eins-gegen-Eins-Situatoinen von Fechner und Barow wurde schon geschrieben.
Kagel spielte ein Top-Auswärtsspiel. Sie waren couragiert, ideenreich, gedankenschnell und willig. Doch es gab diesen Makel und das war der Ausgleich durch den Rietzer Hünen Sandro Kissner. Der Zwei-Meter-Mann der Eicher ist bei Standards schwer zu verteidigen und die Kagler bekamen es 88 Minuten gut hin. Doch dann flog noch ein Freistoß an den Elferpunkt und Kissner stieg höher als die mitspringenden Kagler Tobias Rischk und Keeper Max Wolf. So köpfte er den Ausgleich über Wolf hinweg. Das Spiel blieb spannend bis zum Schluss und Stephan Schindler übertrieb es dann in den Augen des Referee mit seinem Engagement und flog mit der Ampelkarte vom Platz, was aber keinen nennenswerten Effekt mehr hatte. So teilen sich die Mannschaften die Punkte und das ist aus Kagler Sicht eher ein Punktverlust. Einerseits weil sie hinten so gut standen, dass sie ein Zu-Null-Spiel verdient gehabt hätten und andererseits weil sie in der Offensive lange den "Sack hätten zu machen können" mit einem der schnellen Umschaltaktionen. Aber so ist nun mal Fußball und im Nachgang muss man feststellen, dass das Auswärtsspiel in Rietz immer schwer ist und vielleicht kann man sich so doch noch ein wenig mit dem Remis anfreunden.
Im nächsten Spiel wartet gleich der nächste Brocken auf die Kagler: Es geht nach Briesen (24.10, 12:30 Uhr), um dort gegen die Landesliga-Reserve anzutreten. Kagel wird wieder alles und vielleicht noch mehr aufbieten müssen, um Zählbares mitnehmen zu können. Sie werden wieder als einheitliches Team auftreten müssen.
SV Eiche Groß Rietz
SG Lichtenow/Kagel e.V.
Kreisliga Mitte · 05. Spieltag