Kagel verliert beim Titelfavoriten 1:4

Mit ein bisschen mehr Konsequenz vor dem Tor wäre für die Mannis in Briesen mehr drin gewesen

Das Ergebnis wirkt erst einmal klar - Briesen II gewinnt 4:1 gegen die SG Lichtenow/Kagel. Aber wie es oft so ist, hätte das Spiel auch anders ausgehen können, und zwar bei einer konsequenteren Chancenverwertung durch die blau-gelben Gäste.

Briesen begann dominant. Sie zogen ihr gefährliches Angriffsspiel über die Außenspieler immer wieder auf und hielten die Kagler Abwehr so dauerhaft in Alarmbereitschaft. Die Briesener waren permanent gefährlich. Leider, aus Kagler Sicht, konnten sich die Mannis erst nach ca. einer halben Stunde auf die Spielweise der Gastgeber, die von viel Ballbesitz, langen Diagonalbällen und viel Laufbereitschaft geprägt ist, einstellen. Zu diesem Zeitpunkt stand es durch Tore von George Krüger und Mathias Klein schon 2:0. Dabei muss aber auch erwähnt werden, dass die Kagler ihrerseits in der Offensive stattfanden: besonders der Kagler Außen Sandro Friede konnte über seine rechte Seite immer wieder gefärlich werden. Die größten Chancen auf der Seite der Gäste hatten Angelo Barow mit einem harten Schuss vom Sechzehner, der glänzend pariert wurde und Justin Scholz, der allein auf den Briesener Keeper zulief, aber nicht an ihm vorbeikam. Ein paar Fernschüsse, die aber weniger gefährlich waren, konnte Kagel ebenfalls verzeichnen. Es hätte nach 30 Minuten also auch 2:2 stehen können. Stand es nun mal aber nicht und nach einem Fehler im Aufbauspiel der Kagler markierte George Krüger, der Top-Torjäger von Briesen II, noch sein zweites Tor an diesem Tag. Mit diesem frustrierenden Ergebnis ging es in die Pause.

Coach Paul Bohne versuchte noch einmal alle für die zweite Halbzeit zu motivieren, um zumindest keine Klatsche zu kassieren. Und siehe da, bereits kurz nach Wiederanpfiff hatte Fabian Walkowiack schon eine gute Torgelegenheit. Das Bild änderte sich in der zweiten Hälfte etwas: Briesen zog sich etwas zurück und versuchte nur noch punktuell gefährlich zu werden. Damit bekam Kagel mehr Ballbesitz und Raum. Sie kombinierten sich teils ansehnlich nach vorn, doch was fehlte, war einfach der Anschlusstreffer. Wer es auch versuchte, er scheiterte. Teils am eigenen Unvermögen, teils am sehr starken Briesener Schlussmann Christian Sell. Dieser hätte nach einer rüden Attacke gegen Marius Fechner allerding sanktioniert werden müssen. Mit gestreckten Beinen sprang er dem Kagler Außenspieler entgegen und bekam - nichts. Es gab Abstoß, weil Fechner danebenschoss. Eine nicht ganz verständliche Entscheidung. Wenige Minuten später sprang Sell bei einer Flanke in Walkowiack hinein und es gab zu Recht Elfmeter. Scholz trat an, visierte die Ecke an, doch rutschte beim Schuss weg und verzog. Sicherlich noch angefressen von dieser verpassten Chance säbelte er am eigenen Strafraum in der 81. Minute den Briesener Stürmer weg und sah dafür zu Recht die Rote Karte.

Kurz vor dem Ende schnappte sich Tobias Rischk dann noch einmal einen Freistoß aus halblinker Position und zirkelte den Ball über die Mauer ins Tor. Sell kam dieses Mal etwas zu spät. Nur zwei Minuten später war der alte Abstand durch einen Treffer von Rene Knappe wiederhergestellt. Ergebnistechnisch war das Spiel durch, doch kartentechnisch nicht: Ronny Kirchhof von Briesen II beleidigte hörbar für alle, muss man sagen, seinen Gegenspieler und flog ebenfalls zu Recht vom Feld.

Es war viel geboten. Am Ende schmerzte die Niederlage den Kaglern nicht so sehr, weil sie sich Anderes ausgemalt hatten, sondern weil Briesen bei einer effektiveren Chancenverwertung vor größere Probleme hätte gestellt werden können. Dennoch haben die Mannis auch in Briesen wieder eine couragierte Leistung gezeigt und nicht aufgesteckt. Das muss man posotiv mitnehmen. Das nächste Spiel findet in Storkow statt. Dort tritt die SG am 31.Oktober 2020 um 14 Uhr gegen die Zweite der Storchenstädter an.